Die VDV-Schrift 456 standardisiert das
Austauschformat für Informationen zur Infrastruktur von
Verkehrsunternehmen: Die Aufnahme dieser Spezifikation in die
Beschaffungsanforderungen von Dienstleistungen und Systemen für Planung,
Bau oder Instandhaltung von Verkehrsinfrastruktur (insbesondere
Gleisnetz und zugehörige Einrichtungen) stellt den ersten Schritt dar,
um die Infrastruktur zeitgemäß zu verwalten.
Die Infrastruktur
von Verkehrsunternehmen, insbesondere das Gleisnetz und die zugehörigen
Bauteile, stellt einen zentralen Wert der Unternehmen dar. Eine
effiziente Bereitstellung von exakten Informationen über die
Bestandteile der Infrastruktur kann einschneidende, wirtschaftliche
Vorteile bewirken. Aber auch aus Gründen der Sicherheit hinsichtlich, z.
B. Brandgefahren sind belastbare Informationen wichtig.
In
aufeinanderfolgenden Forschungsprojekten wurde mit Unterstützung des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung das
Infrastruktur-Daten-Management (IDM) von Verkehrsunternehmen detailliert
untersucht und beschrieben. Insbesondere wurde eine einheitliche und
systemneutrale Datengrundstruktur entwickelt, mit der die Informationen
über Bauteile, die aus Bestands- oder Entwurfsplänen hervorgehen oder im
Lebenslauf der Infrastruktur-Objekte (Planen, Bauen, Betreiben,
Instandhalten und Entsorgen) hinzukommen, dokumentiert werden können.
- VDV-Schrift 456 "Standardschnittstelle Infrastruktur-Daten-Management (IDMVU)"
Die Schrift definiert auf der Basis des im Forschungsprojekt
entwickelten IDM-Datenmodells ein Datenaustauschformat, mit dem
Infrastruktur-Informationen zwischen Systemen eines Verkehrsunternehmens
oder mit den Anwendungssystemen von externen Auftragnehmern, wie z. B.
Vermessungs- oder Planungsbüros, ausgetauscht werden können.
Die
Version 3.0 (2014) berücksichtigt Erfahrungen aus Anwendungsprojekten
und kann daher als erprobt für eine Anwendung empfohlen werden. Der
Standard wird mit Förderung des Bundesverkehrsministeriums weiterhin
gepflegt.
- VDV-Mitteilung 4526, Anwenderleitfaden - Abbildung des Fahrwegs in IDMVU
Der Leitfaden wendet sich insbesondere an Verkehrsunternehmen, die eine
IDMVU-konforme Aufnahme und Abbildung ihres Netzes bzw. des Fahrwegs
planen. Hierzu unterstützt er Verkehrsunternehmen sowohl bei der
Aufnahme der relevanten Netzstrukturen als auch bei der Abbildung dieser
Strukturen in die Objektarten von IDMVU. Ebenso werden Hinweise und
Empfehlungen gegeben, wie ein Verkehrsunternehmen einen internen
Erfassungsleitfaden zur IDMVU-konformen Netzaufnahme erarbeiten kann.
Aus dem Inhalt:
• Vorgehen und Zuständigkeiten (organisatorische Fragestellungen)
• Grundlagen der Netz- und Fahrwegmodellierung in IDMVU
• Bildung von Strecken, Gleisen und Gleiskanten, und Abschnitten
• Kilometrierung und Stationierung, Umgang mit Mehrfachtrassierung
• Identifikation und Nummerierung von Anlagen im Gleis
- VDV-Mitteilung 4527, Anwenderleitfaden: Abbildung von straßengebundenem öffentlichem Verkehr im IDMVU
Der Leitfaden wendet sich insbesondere an Verkehrsunternehmen, die
neben schienengebundenen Verkehren auch straßengebundene Verkehre
betreiben. Der Begriff „straßengebundener öffentlicher Verkehr“ umfasst
dabei insbesondere Busverkehre, aber auch andere Formen des
straßengebundenen ÖPNV (z. B. Anrufbusse, Anrufsammeltaxen
u. a.).
Er soll Unterstützung bei der Abbildung und Integration von
straßengebundenem öffentlichem Verkehr in IDMVU-konforme Strukturen
geben.
Inhalte:
• Nutzen von IDMVU für Busverkehrsbetreiber
• Netzmodell für den Busverkehr
• Abbildung von Liniennetzen für den Busverkehr
• Infrastruktur für den Busverkehr
- Nutzung der OKSTRA®-Klassenbibliothek für IDMVU
Die kostenlose
Nutzung der OKSTRA-Klassenbibliothek (OKLABI) zur Verwendung mit der
Schemabeschreibung für IDMVU wurde von der Bundesanstalt für
Straßenwesen im Oktober 2013 erteilt. Mit dem Download der
Klassenbibliothek von http://www.okstra.de/ werden die dort hinterlegten Lizenzvereinbarungen anerkannt.
Der VDV empfiehlt dringend bei jeder Beschaffung von Systemen, die
Daten über Infrastruktur verarbeiten, eine Schnittstelle gemäß VDV 456
zum Bestandteil des Lastenheftes zu machen. Gleiches gilt bei der
Beauftragung von externen Dienstleistern für die Bereitstellung von
Daten. Auch wenn die meisten Unternehmen aus Kostengründen kurzfristig
sicher nicht ihre gesamte Infrastruktur und die zugehörigen
Informationen in einem elektronischen System verwalten können werden,
kann durch die Verwendung der standardisierten Schnittstelle schon auf
dem Weg zu diesem Ziel der Informationsfluss verbessert und Kosten
eingespart werden.